Gesund, frisch und regional
Stadtlohn. In ihrer plenarfreien Zeit besucht die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Wermer verschiedene Betriebe aus dem Bereich der Lebensmittelerzeugung. Um sich ein Bild von biologischem Gemüseanbau zu machen, hat sie den Biohof Lesker in Stadtlohn besucht.
Geschäftsführer Franz-Josef Lesker hat bioLesker 1993 gegründet. Der gelernte Landwirt und Schlosser hat damals den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb übernommen und sich mit den Jahren auf den Bio-Gemüseanbau spezialisiert. Schon damals hat sich Franz-Josef Lesker viel mit der gesunden Ernährung befasst, sich das Bio-Handwerk selbst beigebracht und viel investiert. So ist das Unternehmen Schritt für Schritt gewachsen – heute werden auf 26.500 Quadratmetern Gewächshausfläche Tomaten, Gurken und Paprika angebaut. Im Freiland wachsen auf rund 30 Hektar Land Porree, Salate, Kürbisse und über 50 weitere Gemüsesorten, Salate, Kräuter und Blumen.
Während des Rundgangs durch die großen Gewächshäuser erklärte Franz-Josef Lesker Heike Wermer die Strukturen im Unternehmen. Ein Teil der Ernte wird im eigenen Hofladen und über den Lieferservice an Privatkunden, Firmen, Kindergärten und Schulen direkt vermarktet, ein anderer Teil geht an Bio-Großhändler, die das Gemüse an mehrere Tausend Bioläden in Deutschland liefern, sowie an einen Supermarkt in der Region. Zwischen März und Oktober herrscht Hochbetrieb: In dieser Zeit unterstützen viele Saisonarbeiter und Aushilfskräfte beim Ernten, Unkraut jäten, Pflanzen beschneiden und verkaufen.
Bei ihrem Rundgang informierte sich Heike Wermer über den Fachkräftemangel. Auch dieser ist bei bioLesker spürbar. Trotz vieler Hilfsarbeiter, auch aus dem Ausland, fehlen einige qualifizierte Fachkräfte, gerade auf Führungsebene innerhalb der Gärtnerei oder im Verkauf im Hofladen, um den Kundenservice und gute Beratung sicherzustellen.
Die Arbeit mit Biopflanzen ist sehr anspruchsvoll. Vor allem der Boden ist ein komplexes Element, das noch kaum erforscht sei, erklärte Franz-Josef Lesker. Nur für den Bioanbau zugelassene Pflanzenschutzmittel und Dünger dürfen im Betrieb zum Einsatz kommen – so werden bei einer Paprikapflanze zum Beispiel Mücken und Schlupfwespen eingesetzt, um Läuse zu bekämpfen. Ist eine Pflanze vom Schädlingsbefall betroffen, muss das schnell erkannt werden. Deshalb kommt einmal in der Woche ein externer Berater, der sich die verschiedenen Gewächse anschaut.
Zum Abschluss wollte die Landtagsabgeordnete wissen, wie sich das aktuelle Wetter auf die Pflanzen auswirkt. Franz-Josef Lesker erklärte ihr, dass der Frühling sehr kalt und nass war. Das führte dazu, dass viele Pflanzen erkrankten und die Gewächshäuser mehr geheizt werden mussten. Im Moment sei das Wetter aber passabel, das Regenwasser wird aufgefangen und zur Bewässerung genutzt, Sonnenenergie wird durch die eigene Photovoltaik-Anlage in Energie umgewandelt. Außerdem schöpfe man Energie aus den Bioabfällen. Diese werden in einer Biogasanlage weiterverwertet. Ein kleines Blockheizkraftwerk erzeugt die Grundlast Strom für den gesamten Betrieb.
„bioLesker ist weit über die Grenzen von Stadtlohn hinaus bekannt, umso mehr habe ich mich darüber gefreut, einmal hinter die Fassade zu blicken, durch die riesigen Gewächshäuser und die Anbaufelder rundherum zu laufen. Der Anbau von Bio-Gemüse ist sehr komplex und arbeitsintensiv. Auch hier greift der Arbeitskräftemangel um sich. Ich war erstaunt, wie viel Handarbeit und Fleiß hinter jeder hoch wachsenden Pflanze und geerntetem Gemüse steckt.“