CDU-Landtagsabgeordnete Heike Wermer informiert sich über Innovationen in der Lebensmittelproduktion: Besuch bei der Alstätter Firma Illucens

Jörg Blisniewski (CDU-Ahaus), Dirk Wessendorf (CEO Illucens), Heike wermer MdL, Martin Ewering (Head of Engineering Illucens)Jörg Blisniewski (CDU-Ahaus), Dirk Wessendorf (CEO Illucens), Heike wermer MdL, Martin Ewering (Head of Engineering Illucens)

Im Rahmen ihrer Sommertour zu Unternehmen aus der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung besuchte die heimische CDU-Landtagsabgeordnete Heike Wermer kürzlich die Firma Illucens in Alstätte. Das Unternehmen arbeitet mit einem eigenen Stamm der schwarzen Soldatenfliege, Hermetia Illucens, und setzt auf hochtechnologisierte, automatisierte und modulare Prozesse. Wermer zeigte sich nach ihrem Besuch beeindruckt von den Innovationsbestrebungen und betonte die Bedeutung von deutschen Technologieentwicklungen in der Lebensmittelbranche.

Der Geschäftsführer Dirk Wessendorf berichtete von den Anfängen des Unternehmens im Jahr 2009, als die BSE-Seuche zu vielen Verboten führte und der Start schwierig war. Heute erstreckt sich der Betrieb über eine Fläche von 7000 Quadratmetern in Alstätte. Neben der eigenen Larvenzucht und Mast plant Wessendorf in Zukunft die Zusammenarbeit mit Landwirten. Die Larvenmast kann in ehemaligen Getreidelagern oder Schweineställen eingerichtet werden. Dank der modularen Bauweise vervielfacht sich die nutzbare Mastfläche je nach Gebäudehöhe um ein Vielfaches. In Kombination mit einer Biogasanlage entsteht ein Kreislauf, der Wärmeenergie mehrfach nutzt und äußerst effizient arbeitet.

Die schwarze Soldatenfliege erweist sich als vielseitig einsetzbarer Allrounder. Sie wird hauptsächlich mit Abfällen aus der Lebensmittelindustrie gefüttert und ist äußerst resistent gegen Krankheiten und Keime. Zu den Endprodukten aus den Larven gehören Insektenmehl, -öl, die derzeit vor allem in der Tiernahrung Verwendung finden. Auch die Ausscheidungen der Tiere finden Verwendung als hochwertiger Dünger. Aufgrund des herausragenden Kosten-Nutzen-Verhältnisses, sowohl monetär als auch unter Umweltaspekten, rechnen Wessendorf und seine Kollegen in Kürze mit einer EU-Zulassung für die Lebensmittelproduktion.

Der Betrieb in Alstätte ist der größte seiner Art in Deutschland. Allerdings wird die Konkurrenz, insbesondere in den Niederlanden und in Frankreich, staatlich stark gefördert. Wessendorf betont die Notwendigkeit, in Deutschland nicht nur dem Trend zu folgen, sondern ihn aktiv mitzugestalten. Bisher sind bei Illucens rund 30 Millionen Tiere im Stall, rund 40 Landwirte haben bereits ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet.  Die Behörden müssen jedoch noch mit den neuen Verfahren vertraut werden. Wessendorf hebt hervor, dass der Kreis Borken dabei äußerst positiv in Erscheinung tritt und stets neue Entwicklungen unterstützt.

Heike Wermer zog nach ihrem Besuch ein Fazit: „Ich kann mir gut vorstellen, wie die Insektenproduktion Einfluss auf die Lebensmittelproduktion nehmen kann. Wichtig ist, dass wir Innovationen als „Made in Germany“ im Blick behalten und nicht alles dem Ausland überlassen. Illucens ist wirklich Vorreiter, was die Insektenmast angeht.“